Mantus - Demut |
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Gothic Magazine No.
67 |
Die Musik von MANTUS, dem Band-Projekt der Geschwister THALIA (TINA) und
MARTIN SCHINDLER, umspannt einen weiten Bereich im Rahmen dunkler Musik,
beginnend bei Neuer Deutscher Todeskunst bis hin zu dunkelstem Metal.
Wie aber auch immer die Kompositionen ausfallen, sie sind immer geprägt
von morbid-poetischen Textgebilden in deutscher Sprache, voll
schwermütiger Romantik aber auch sozialkritischen bis politischen
Inhalten, die die Geschwister im Wechsel-Gesang vortragen, losgelöst von
der Sprachwahl. Das neue Album "Demut" orientiert sich inhaltlich voll
an der "Vanitas"-Zeitepoche, die ihren Höhepunkt im Barock hatte und in
der der zentrale Punkt die Frage nach dem letztendlichen Zweck
menschlichen Wirkens, im Angesicht unausweichlicher Endlichkeit des
Lebens, ist. Prägend dafür ist die Verbindung von Elementen der Romantik
mit morbiden Todes-Symboliken. Das findet sich auch, musikalisch perfekt
umgesetzt, auf "Demut" wieder: Melancholische Texte voll morbider
Anklänge, in romantischem Singsang harten Kontrapunkten, in
schwermütigen Melodien mit harten Einschlägen. Allerdings muss man die
Musik von MANTUS schon mögen, um an der Scheibe auch wirklich Spaß zu
haben - ich empfehle dringend, sich vorab eine Hörprobe zu verordnen, sonst kann man mit der Platte, so gut sie auch sein mag, wirkliche Probleme bekommen. Gut // Steffen Volkmer |
Orkus 03/2010 |
Tatsächlich: schon wieder
ein neues Album von Mantus. Doch wer glaubt, dass die Band im Fahrwasser
des Erfolgs der 2009er Outputs Requiem und Königreich der
Angst schnell noch eine CD nachgeschoben hätte, wird aufs
Positivste überrascht. Denn das neue Werk ist wieder eine Offenbarung
für alle Gothic-Seelen dieser Welt. Die zwölf Lieder sind zutiefst
dunkel-rockig, stellenweise metallisch-hart, melancholisch, ja: traurig,
teils wundervoll getragen, hymnisch, leben schön wie nie von der
scheinbaren Gegensätzlichkeit sich vereinender treibender Gitarre,
Piano, elektronischer Sequenzen und dem Gesang von Martin und Thalia.
Sie schaffen eine Atmosphäre von Verlorenheit in einer Welt, die immer
weniger die der Künstler ist, und künden gleichermaßen von der noch
immer vorhandenen Sehnsucht, diese Einsamkeit zu überwinden. Die
lyrische und musikalische Kreativität von Mantus scheint wirklich
unerschöpflich. In jeder Komposition gibt es so viel Neues zu entdecken,
als gäbe es nicht schon zehn Veröffentlichungen der Band; gleichzeitig
spiegelt das Album auf höchstem Niveau den charakteristischen
Mantus-Sound wider. Und nicht zuletzt hat mit Gespenster
vielleicht sogar eine neue Gothic-Hymne ihren Weg in die Ohren der Szene
gefunden. Demut ist jedoch nicht nur eine Freude für die Ohren,
sondern auch für die Augen: Die CD erscheint im optisch sehr
ansprechenden Digipak inklusive dickem Booklet und großem Poster mit
exklusivem Artwork. Eine rundum wunderbare Veröffentlichung.
Anspieltipps: Folien, Tränen eines Clowns, Ein Schatten, Azroel,
Endlos, Gespenster. (10) Axel Schön |
Sonic Seducer 04/2010 |
Seit dem Ende der Veröffentlichungspause von
2006 bis 2008 legt Martin Schindler mit der Unterstützung seiner
Schwester Tina (alias Thalia) einen neuen Song nach dem anderen vor.
Nach dem Longplayer "Requiem" und der EP "Königreich der Angst" folgt
nun im wahnwitzigen Tempo das nächste Album "Demut" und setzt
musikalisch genau da an, wo die beiden vorherigen Produktionen
aufhörten. Kraftvolle Gitarren und schöne Melodien treffen auf tief
emotionale Texte und eine wahre Mauer an Melancholie. Wie auch schon
zuvor ist der Dreh-und Angelpunkt potentieller Kritik jedoch Martins
Gesang, der im Vergleich zur Musik aus seiner Feder das hohe Niveau des
Albums nicht halten kann. Gleichgültig, wie sehr man sich auf die
thematisch mit der Vanitas-Kunstbewegung des 16. und 17. Jahrhunderts
verbundenen Texte einlassen will, so scheitert dies doch häufig am
eintönigen, höhepunktlosen Gesang des Urhebers. Seine Schwester meistert
ihre Aufgabe zwar wesentlich besser, aber auch in ihrer Darbietung
wünscht man sich mehr Licht und Schatten. Was bleibt: Eine CD, deren
düster-romantische Songs überzeugen, die jedoch einen anderen Sänger
brauchten. Tristan Hoch |
Splitterkultur www.splitterkultur.de |
Da hat sich so einiges angesammelt in den
Jahren der Stille und des Schweigens. Mit ungebrochener, ja
überbordender Kreativität und Stärke veröffentlichen MANTUS ihr neuestes
Meisterwerk „Demut“, kaum dass die letzten Töne des „Requiem“ verklungen
sind. Auch textlich wird das „Requiem“ auf eine Art fortgeführt, da sich MANTUS auf „Demut“ mit der „Vanitas“ Thematik auseinandersetzen. Damit wird dem Menschen die Endlichkeit aller Dinge vor Augen geführt und der Tod steht dabei als allgegenwärtige Macht über Allem, um uns Demut zu lehren. Dennoch, oder gerade deswegen, haben MANTUS aber ein äußerst kraftvolles, ja rockiges Album geschaffen. Wieder treffen elegische, klassische Arrangements auf metallene Gitarren, Klavierakkorde und unbeschreibliche Harmonien auf kraftvolle Rhythmen, rockige Hooklines und emotionalen Gesang. Die Produktion ist äußert druckvoll und unterstreicht die gefühlvolle Tiefe des musikalischen und lyrischen Kosmos von MANTUS nur allzu deutlich. Hier heißt es einfach: Die Boxen aufdrehen, die Augen schließen und eintauchen in die wuchtigen Songs, die zwischen düsterer Trauer, verspielter Zärtlichkeit und melancholischer Tagträumerei keine Emotion auslassen. MANTUS sind einmal mehr auf der Höhe der Zeit und hängen die Messlatte guter Gothic-Musik noch um einiges höher als mit dem letzten Album. „Demut“ ist keine CD für nebenbei. „Demut“ ist eine dunkle Perle im musikalischen Einheitsbrei, geschaffen für alle, die noch ein offenes Herz und ein offenes Ohr haben. Für alle, die bereit sind, sich auf die symphonische Mischung aus Gothic-Wave, Metal-Gitarren, Klassik-Elementen, dem abwechslungsreichen Gesang von Martin Schindler und Thalia und der poetischen Weite von MANTUS einzulassen. Sich fallen zu lassen! „Demut“ ist das ganz große Gefühl! |