Black Heaven - Dystopia |
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Orkus 12/2011 |
Nur scheinbar hatte
sich Martin Schindler in letzter Zeit vorwiegend auf sein Gothic
Rock-Projekt Mantus konzentriert, entstanden sind aber auch neue Tracks
für Black Heaven. Nun kommen diese endlich zur Veröffentlichung. Der
kreative Mastermind hat viel mit neuen Stilelementen und Einflüssen
gearbeitet, sodass die aktuellen Lieder trotz hohem Wiedererkennungswert
frisch, lebendig klingen und teils mit höherer BPM-Zahl als gewohnt
aufwarten. Martin und Sängerin Thalia spinnen ein lyrisch wie klanglich
fesselndes Netz aus Melancholie, reflektierendem Innehalten,
Verträumtheit, Kritik und Apokalypse. Die Lust am Experimentieren wird
beispielsweise in dem außergewöhnlich komponierten Schwarze Asche
oder auch im fast schon aggressiven Licht bricht Dunkelheit
offensichtlich. Dystopia dürfte selbst für langjährige Fans der
Formation neben der Freude über neues, charakteristisches Material
"ihrer" Band eine Menge positives Uberraschungspotenzial bereithalten
und kann vielleicht als bisher dichtestes Werk von Black Heaven
angesehen werden. (9,5) Axel Schön |
Sonic Seducer 12/2011 |
Auf lange Wartezeiten zwischen Alben mussten
sich die Fans von Martin Schindler bislang weder bei Black Heaven noch
beim Hauptprojekt Mantus einlassen. Mit schöner Regelmäßigkeit
erscheinen die Scheiben des Dunkel-Romantikers und liefern musikalisch
Bewahrtes. Nach der 2009 unter dem Titel "History" veröffentlichten
Werkschau des vorherigen Schaffens ist mit "Dystopia" neues Material an
der Reihe. Innerhalb der übersichtlichen elektronischen Kompositionen
stehen erneut die mal von Martin, mal von seiner Schwester Thalia
vorgetragenen Texte im Zentrum. Stimmlich konnten sich zwar beide über
die Jahre verbessern, gerade die männlichen Parts sind jedoch nach wie
vor nicht jedermanns Sache. Insbesondere bei "Die Zeit, die bleibt"
ergibt sich in Kombination mit den gefühlsbetonten Texten der Eindruck,
ein Jammertal zu durchschreiten. Als ausgesprochen ungeschickt setzt
sich auch das planlose Rhythmusgewitter bei "Schwarze Asche" im Ohr
fest. Ein Lichtblick in der ansonsten mittelmäßigen Scheibe ist "Ich bin
es nicht", hier passen endlich einmal Musik und Text zusammen und für
etwas Abwechslung ist auch gesorgt. Sven Bauer |