Winterkind
Veröffentlicht auf 'Portrait aus Wut und Trauer'
 
Nun bist du fortgegangen
Auf den Feldern kommt das Volk der Verstoßenen zusammen
Sie tanzen durch den Schnee
Vor dem kleinen Märchenwald stirbt ein angeschossenes Reh

Du blickst nicht mehr zurück
Viel zu lang hat der Moloch ihrer Lügen dich erdrückt
Die Todesmelodie
Sie durchbricht ein jedes Tor in das Reich der Poesie

Lass die Sterne verglühen, mein stolzes Winderkind
Und im Abendlicht weht dein schwarzes Haar im Wind
Halt im Inneren fest was dich verwundbar macht
Zieh mit Feuer und Schwert durch gottverlassene Nacht

Du atmest Einsamkeit
Und der Winter legt sich still auf dein schwarzes Federkleid
Du siehst die Stadt in Flammen
Nur derjenige wird brennen, der zu tief in ihr gefangen

Du willst das Glück erzwingen
Und wir tanzen auf dem Feld wo die Aussätzigen singen
Ein neuer, großer Stamm
Und vom Himmel kommen bald die Walküren schon heran

Lass die Sterne verglühen, mein stolzes Winderkind
Und im Abendlicht weht dein schwarzes Haar im Wind
Lass die Menschen nicht sehen was dich verwundbar macht
Zieh mit Feuer und Schwert durch die verlassene Nacht
 
Text und Musik: Martin Schindler